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Benjamin Wohlert - Portraitfotografie im Flow

 

Wie machst Du bessere Portraits mit unerfahrenen Models?

 

 
4 untypische Tipps, mit denen Du Menschen so fotografierst, dass sie hinterher nicht nur von den Bildern positiv überrascht sind, sondern sich beim Fotografiert-Werden auch super wohlfühlen!

 

Eines vorweg: Wenn Du das hier Gelesene „mal eben schnell“ anwenden möchtest, wird das nicht funktionieren. Portraitfotografie hat sehr viel mit Kommunikation zwischen Menschen zu tun, und diese braucht ihre Zeit.

 

 

1) Zeit ist ein extrem wichtiger Faktor


Sorge dafür, dass Du ausreichend Zeit für das Shooting hast und nie Hektik aufkommt.


Du solltest Dir keine Termine für nach dem Shooting festlegen, sonst hast Du diese permanent im Hinterkopf…
Wenn Du Dir Zeit nimmst fürs Fotografieren, vor allem auch für die wichtige Kennenlernzeit davor und für Pausen, wirst Du mit wesentlich besseren und natürlicheren Gesichtsausdrücken deines Models belohnt.

Meine Erfahrung zeigt, dass die Leute sich hinterher hauptsächlich Fotos aus der zweiten Hälfte (nach ca. 2-4 Stunden!) des Shootings aussuchen – und das ist kein Zufall.
Hier sind sie einfach mehr „sie selbst“ auf den Bildern und daher gefallen sie sich dort viel besser. Aber auch Betrachter des Bildes, die die Person überhaupt nicht kennen, bewerten die später gemachten Fotos deutlich besser.


Man spürt es einfach, wenn ein Blick oder ein Ausdruck ehrlich, unverkrampft und einfach echt ist!

 

2) Schau nicht so oft aufs Kameradisplay


Ich weiß, dass das verlockend ist. Man macht ein Foto, und hat das Gefühl, es ist gut geworden. Dann nur mal schnell einen Blick darauf werfen! Schon bist Du wieder raus aus dem Flow.

 

Aber das Model will doch auch zwischendurch Bilder sehen, sagst Du? Ich erkläre vorher immer, dass es so meine Art ist, keine Bilder während des Shootings zu zeigen (Ausnahme: In den Pausen). Das wurde bisher immer akzeptiert. Solange ich selbst nicht ständig am Display hänge, ist das auch gar kein Problem!
Viele Fotografen sagen, ihre Modelle wollen doch die Rückmeldung über die Bilder, weil diese sehen möchten, wie sie auf dem Bild wirken und wissen wollen, was sie anders machen sollten beim Posing oder Ausdruck.
Sie sagen, das gäbe der Person doch Sicherheit.

 

Ich verfolge da einen anderen Ansatz: Beim Fotografieren achte ich auf alles, und das Vertrauen zwischen Fotograf und Model kann gerade dadurch wachsen, dass es mir diese Kontrolle überlässt.
Bedenke auch: Es geht hier ums Fotografieren von Anfängern, oder Menschen, die noch nie vor der Kamera standen. Das „falsche Bild“, das Du zwischendurch zeigst, kann für viel mehr Unsicherheit sorgen, als ein „richtiges Bild“ für Sicherheit sorgen würde.

 

Mein Rat: Stelle die Rückschauzeit von Fotos an Deiner Kamera aus. Mache Bildserien von 15-20 Bildern und kontrolliere dazwischen mit einem raschen Blick, ob die Einstellungen der Kamera noch passen. Je erfahrener Du wirst, desto länger können Deine Bildserien werden, bevor Du wieder aufs Display schaust.

 

3) Emotionen spiegeln sich


Gefühle werden immer zwischen Menschen gespiegelt. Vielleicht hast Du davon schon mal gehört. Das bedeutet, wenn Du unsicher wirkst, ist es Dein Model ebenfalls!

 

Daher solltest Du mit Deinem Verhalten signalisieren, dass das Model bei Dir in guten Händen ist und sich voll auf Dich verlassen kann.
Nutze dies zu Deinem Vorteil – wenn Du zum Beispiel lachende, gut gelaunte Bilder haben möchtest, sei ansteckend lustig, aber natürlich nicht zu albern. Ernst zu sein und eine Anweisung zu bringen wie „jetzt mal offen Lachen“ führt nur in den seltensten Fällen zu natürlich wirkenden Ergebnissen!

 

Übrigens finde ich mittlerweile, dass in sehr vielen Fällen ein ernster oder zumindest neutraler Gesichtsausdruck eine professionellere Wirkung auf einem Foto hat.
Das ist auch eine Stilfrage – es gibt Menschen, die stehen total auf freudestrahlende Bilder, für andere sind permanente Lach-Fotos die pure Qual – Das ist definitiv etwas, das Du im Gespräch mit dem Model herausfinden solltest.

 

4) Tu das, was das Wohlbefinden Deines Models steigert und eliminiere alles, das es mindert


Es gibt vieles, das sich negativ auf das Wohlbefinden Deines Models auswirken kann.

Um nur ein paar Punkte zu nennen: „Zuschauer“ beim Shooting jeglicher Art (ja, auch Assistenten oder der Freund/die Freundin!), Hunger, Durst, Zeitdruck/Stress, zu helles Licht, Kälte oder Hitze, unbequeme Schuhe, Kleidung, in der sich die Person nicht wohlfühlt…

 

Kehre einfach all diese negativen Dinge um bzw. beseitige sie – dann machst Du schon mal eine Menge richtig.
Versetze Dich in den Menschen hinein und überlege Dir, was Dich stören würde. Und wo Du Dir nicht sicher bist, frag beim Model nach!

 

Wenn Du die Ausdauer hattest, bis hierhin zu lesen, Glückwunsch :)

Nun an die Umsetzung! Wenn Du auch nur die Hälfte von dem Gesagten dauerhaft anwendest, garantiere ich Dir, dass Du Dich automatisch verbessern wirst!

 

Ich wünsche Dir bei allen weiteren Fotoshootings viel Erfolg, eine schöne Zeit und allzeit gut‘ Licht!


Weitere Fotografie-Tipps finden sich immer mal wieder unter meinen Fotos auf Instagram (Link siehe unten) und natürlich in meinem Buch "Fotografieren im Flow"!

 

 

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