York Hovest - Hundert Tage Tibet
Inhalt:
Die Entstehungsgeschichte zu dem Buch York Hovest - Hundert Tage Tibet* ist schon genauso interessant wie der fotografische Entwicklungsweg dieses Fotografen.
York Hovest hat sich von einem Werbe- bzw. Modefotografen zum Outdoor-Fotografen und investigativen Journalisten mit sozialer Mission entwickelt. „Die ungewöhnlichsten Momente führen uns manchmal auf Wege, die wir niemals von allein gefunden hätten.“ Nicht nur bei diesem Projekt, sondern auch bei seinen nachfolgenden. Es ist spannend, diese zu verfolgen und im Internet zu recherchieren.
Hier soll es jetzt nur um das Buch "Hundert Tage Tibet" gehen und ich finde es – um es vorwegzunehmen – absolut klasse.
Die Fotos meines Exemplars sind kurz nach dem Kauf gemacht, da es aber bei mir offen auslag, hat der Umschlag schon in kürzester Zeit einige Macken und Kratzer bekommen. Und dies nur, weil das Cover schon reizvoll ist und der Band gerne in die Hand genommen wird.
York Hovest trifft im Jahr 2011 den Dalai Lama auf dessen Deutschlandreise.
Beeindruckt von diesem Treffen, gibt er ihm das Versprechen, dessen Heimatland Tibet zu porträtieren. Nach einer Vorbereitungszeit von einem Jahr bereist der Fotograf Hovest mehr oder weniger als Individualreisender Nepal, Nord-, West-, Süd und Zentral-Tibet für einhundert Tage. Dies ist insofern ungewöhnlich, als dass dort normalerweise nur Gruppenreisen erlaubt sind und man Hilfe von den Tibetern vor Ort benötigt, um eine solche Reise erfolgreich durchzuführen.
Er kommt begeistert zurück mit tiefen Eindrücken für das Land und deren gastfreundliche Menschen. Und als professioneller Fotograf hat er ebensolche Fotos im Gepäck.
Dieser Bildband bietet einige Texte, die Einblicke in den Reiseverlauf und Hovests Eindrücke gewähren. Seine Bilder transportieren eine einzigartige ästhetische Spannung, die dieses einzige Land und deren Bewohner sehr gut trifft. Jede Fotografie ist per se rein subjektiv. Schon das, was man abbildet oder halt nicht, ist ein Statement.
Man sieht auf der einen Seite die exotischen Gebäude und Landschaften, die optisch andersartige Kultur und Kleidung. York Hovest schafft es aber auch, die klimatische Ausgesetztheit, die politischen und religiösen Spannungen abzubilden, ohne dass man auf jedem Bild Soldaten sehen muss.
Die teilweise eher düsteren Schwarz-Weißbilder der atemberaubenden Landschaft und Architektur zeigen im Kontrast die herzliche Mimik und Offenheit der Tibeter oder einen sonst kaum fotografierten wolkenlosen Mount Everest.
Der Dalai Lama schrieb auch das Vorwort zu diesem Buch, hofft in diesem, dass der Leser eine Vorstellung der reichen und alten Kultur Tibets bekommen möge, „zu deren natürlichem Erbe Gewalt und Mitgefühl zählen“.
Fazit:
Ich finde, es handelt sich um ein sehr spannendes Buch. Wer eine Sozialkritik lesen möchte, ist hier falsch. Dieses Buch ist ein emotionales Statement, es spricht einen ästhetisch an und weckt das Interesse, sich dort selbst hinzubegeben.
Dies ist ein Bildband mit atemberaubenden Bildern über die Schönheit Tibets, seine einmalige Landschaft und seine ursprünglichen Bewohner.
Mal ganz ehrlich, was wäre eine bessere Werbung für Tibet, als viele Touristen, die nicht Bergsteiger sind. Dafür aber unabhängige Besucher und an Land und Kultur interessierte Zeitzeugen.
Gut gemacht, vielen Dank für dieses Buch!
Die gebundene Ausgabe von 2014 ist mittlerweile nur noch gebraucht erhältlich. Es wurde jedoch eine etwas günstigere Paperback-Auflage im Jahr 2017 veröffentlicht, auf die ich verlinke.
Buchdaten:
Format: | Gebundene Ausgabe |
ca. Maße cm (BxLxT): | 27,5 x 32,5 x 2,5 |
Seitenanzahl: | 220 |
ca. Gewicht: | 2000 g. |
Autor(en): | York Hovest |
Verlag: | National Geographic |
Auflage: | 1 |
Sprache: | Deutsch |
Erschienen am: | 12.08.2014 |
ISBN: | 9783866904118 |
Preis in (D): | 49,90 € |
Links:
York Hovest - Hundert Tage Tibet*
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Link: York Hovest - Projekt Tibet
Link: National Geographic - Homepage
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