Daan Schoonhoven - Wetter und Nachtfotografie
Faszinierende Natur- und Landschaftsfotos bei Nacht, Wind und Wetter
Inhalt:
Die Praxisbuch – Reihe:
Daan Schoonhoven ist ein niederländischer Naturfotograf und in den Niederlanden ist er wegen seiner Foto-Communitys www.nederpix.nl und www.birdpix.nl sehr bekannt.
Neben seiner Tätigkeit als Fotograf ist er als Herausgeber der niederländischen Buchreihe „Praktijkboeken“ tätig, welche vom dpunkt.Verlag in Deutschland als „Praxisbuch“-Reihe unter Beibehaltung des niederländischen Charakters übersetzt wurde. Die einzelnen Bände widmen sich dabei immer jeweils einem speziellen Fotografiethema und mehrere verschiedene Experten kommen in Form kurzer Workshops als Autor zu Wort. Der starke lokale Bezug zu den Niederlanden wird bei den deutschen dpunkt-Bänden ergänzt durch Informationen zu hiesigen Foto-Locations, Internet-Informationen und bei Bedarf dem deutschen Recht.
Das Buch Daan Schoonhoven - Praxisbuch Wetter- und Nachtfotografie* ist im Jahr 2014 als vierter Band der niederländischen Reihe herausgegeben worden und in Deutschland gerade aktuell in 2019 als achter Band der dpunkt.Verlag-Reihe erschienen.
Wetterfotografie:
Was ist denn überhaupt Wetterfotografie?
„Das Wetter ist immer und überall. Jedes Natur- und Landschaftsfoto ist indirekt auch immer ein Wetterfoto" (Seite 15).
Der Begriff „Wetter“ (althochdeutsch: „wetar“ = Wind) ist umgangssprachlich schon schwer zu fassen und bezeichnet den messbaren Zustand der Atmosphäre (genauer: Istzustand der Troposphäre) zu einem bestimmten Zeitpunkt hinsichtlich der Faktoren Lufttemperatur, -Feuchtigkeit, -Druck, -Geschwindigkeit und Niederschlag.
Das Wetter kann in Form von Sonnenschein, Regen, Bewölkung, Wind, Nebel etc. in Erscheinung treten und begleitet uns somit ständig, da es keinen Zustand ohne „Wetter“ gibt.
Die Wissenschaft der Meteorologie (griechisch: meteoroligia = Lehre von den Himmelserscheinungen) beschäftigt sich mit den Wettererscheinungen und deren Vorhersage.
Bei dem Begriff „Wetter“ dachte ich als Segler bislang immer nur an die Meteorologie und man könnte jetzt noch weiter in die Tiefe gehen und das Wetter von der Witterung, eine Wetterlage vom Klima abgrenzen …
Bis zum Jahre 2015 kannte ich den Begriff „Wetterfotografie“ noch gar nicht und wurde von dem jungen deutschen Landschaftsfotograf Bastian Werner darauf gestoßen, da dieser sich als der erste mir bekannte Fotograf auf dieses fotografische Thema spezialisiert hat.
Man kann wie Bastian Werner als „Sturmjäger“ Unwetter lokalisieren und fotografieren oder einfach jegliche Wettererscheinung ablichten. Je nach Wetterlage sind die am Himmel zu sehenden Wolken gänzlich unterschiedlich. Nicht nur die Wolkenhöhe kann um mehrere Kilometer Höhe differieren, auch deren Typen und damit verbundenen Formen und Farben sind stark unterschiedlich.
Bestimmte Wettererscheinungen sind nur unter spezifischen Bedingungen zu fotografieren, generell kann man Wetter aber zu jeder Zeit und überall fotografieren. Wind lässt sich nicht selbst, aber die durch Windgeschwindigkeit in Bewegung gebrachten Elemente ablichten: Wolken, Bäume, oder andere Elemente, aus denen dann Windwirbel oder -Hosen werden. Gewitter kann mit unterschiedlichen Elementen als Regen, Hagel oder Schnee und Eis auf die Erde gelangen und so fotografiert werden.
Das Buch:
Dieses Buch ist in zwölf Kapitel aufgeteilt, die sich mit den folgenden Themen beschäftigen:
Vorbereitungen, Sichtweisen und Bildkompositionen
Ausrüstung
Das Wetter vorhersagen
Wolken
Wind
Regen und Gewitter
Schnee und Eis
Nacht
Der Mond
Sterne
Optische Erscheinungen
Theorie der Wetterfotografie:
Die einführenden Kapitel des Buches beschäftigen sich mit vorbereitenden Überlegungen zur Wetterfotografie.
Das Wetter übt seit jeher einen Einfluss auf den Menschen aus, die Menschen reagieren auf die tatsächlichen Elemente direkt und zudem emotional mit Stimmungsschwankungen. Wie bei jedem anderen Foto auch, aber im besonderen Maße bei Wetterfotos, sollte die beabsichtigte Bildwirkung vom Fotografen zuvor bedacht und ein passendes Motiv ausgesucht werden. Neben kurzen Hinweisen zu allgemeingültigen Bildkompositionsregeln finden sich im Buch bis zur Seite 41 Tipps zu Ausrüstung und Zubehör.
Die Theorie der Wetterfotografie beschäftigt sich natürlich auch mit der Wetter-Vorhersage, will man nicht dem fotografischen Zufall überlassen sein.
Das Kapitel drei verschafft dem Leser einen kurzen Überblick über meteorologische Zusammenhänge. Mit ein paar Grundkenntnissen und Informationsquellen aus dem Internet lassen sich dann künftig Wettertendenzen zumindest ansatzweise deuten. Hier wird allgemein verständlich erklärt, dass die Atmosphäre der Erde von einem Gasgemisch umgeben ist, bei dem für das Wetter besonders der Zusammenhang von Hochdruck- und Tiefdruckgebieten, Wasserdampf und Luftfeuchtigkeit wichtig ist.
Wenn man das System der Lufterwärmung und Bindung von Feuchtigkeit (Wolkenbildung) und Luftabkühlung (Regen) verstanden hat und die Luftströmungen zumindest auf Wetterkarten ablesen kann, sind die Radarbilder der Wettervorhersagen dann besser zu deuten. Denn gerade für einen Fotografen wird die Art der Bewölkung am Himmel wichtig sein.
Wolkenformen, -Typen & Wind:
So werden im folgenden vierten Kapitel verschiedene Wolkenformen und -Typen, deren Vorkommen bei Wetterlagen und deren angemessene Belichtung in der Fotografie besprochen.
Kapitel fünf ist dem Wind und dessen Darstellung gewidmet.
Neben der grundsätzlichen Überlegung wie Wind überhaupt auf einem Foto darstellbar ist, werden spezielle Windphänomene wie Sturm oder spezielle Wirbelwinde, Wasser- und Windhosen oder Tornados vorgestellt. Wind kann aber auch Sand oder Asche transportieren und dabei auf Bildern zu einem farbenprächtig eingefärbten Himmel führen.
Im sechsten und siebten Kapitel werden Regen und Gewitter oder gefroren als Schnee und Eis vorgestellt.
Beide Aggregatzustände haben aufgrund der Feuchtigkeit oder der niedrigen Temperatur eigene fotografische Herausforderungen. Wenn man sich und seine Ausrüstung aber entsprechend vorbereitet und schützt, wird man zu besonderen Bildern gelangen können.
Dämmerungs- und Nachtfotografie:
Die Kapitel acht bis elf sind der Dämmerungs- und Nachtfotografie gewidmet, schon der Buchtitel weist auf den diesen enthaltenen Anteil hin. Die Seiten 125 bis 195 beschäftigen sich mehr oder weniger ausschließlich mit dem Thema der Nacht- und Astrofotografie. Auf diesen rund siebzig Seiten können nicht alle für diese Art der Fotografie hochspeziellen, aber notwendigen Ausrüstungsgegenstände und deren praktischer Einsatz besprochen werden.
Ich persönlich hätte daher auf diese Kapitel verzichten können, gibt es doch sowohl für die Nacht- als auch für die Astrofotografie ausschließlich darauf spezialisierte Einzeltitel, die das jeweilige Gebiet als Monografie grundlegend abhandeln. So bekommt man hier lediglich einen kurzen Überblick über die Techniken der Langzeitbelichtung von der Blauen Stunde bis zur Nachtfotografie unter Ausnutzung künstlicher Lichtquellen oder der reinen Astrofotografie Mond und anderer Himmelskörper.
Spezielle Wetterphänomene:
Kapitel 12 thematisiert spezielle „optische Erscheinungen“.
Man lernt dabei z.B. nicht nur, was ein Regenbogen tatsächlich ist, wann dieser zu erwarten ist, sondern noch genauer, wann ein kleiner oder großer zu erwarten ist und was das mit dem Sonnenstand zu tun hat. Ist man derart gut vorbereitet, wird man nach einem Regen garantiert in die richtige Himmelsrichtung schauen und keine Wettererscheinung mehr verpassen.
Auch andere Erscheinungen werden vorgestellt und der Leser lernt die dahinterstehenden Ursachen kennen.
Fazit:
Dieses Buch ist im Vergleich zu den anderen von mir zum Thema der Wetterfotografie gelesenen inhaltlich am weitesten gefasst und dadurch in den einzelnen Kapiteln weniger tiefgehend.
Als Einführung in dieses Thema finde ich das Buch sehr gelungen, bekommt man als Leser nicht nur einen Überblick über alle relevanten Aspekte der Wetterfotografie, sondern auch die ersten sehr gut nachvollziehbaren Erklärungen zu meteorologischen Zusammenhängen. Diese sind dabei nicht so sperrig wie in einem wissenschaftlichen Werk, sondern einfach erklärt und mit passenden und stimmungsvollen Bildbeispielen versehen.
Der Grundstein zu der eigenen Wetterfotografie ist mit diesem Buch dann gelegt, der Text und vor allem die modernen frischen Fotos machen Lust auf das eigene fotografische Ausprobieren.
Das eigene Geschick dabei wird genauso wie die meteorologischen Fähigkeiten von Versuch zu Versuch wachsen.
Viel Spaß dabei!
Buchdaten:
Format: | Gebundene Ausgabe |
ca. Maße (BxLxT): | 24,5 x 25 x 2 cm |
Seitenanzahl: | 216 |
ca. Gewicht: | 1.150 g |
Autor(en): | Daan Schoonhoven |
Verlag: | dpunkt |
Auflage: | 1 |
Erschienen am: | 04.07.2019 |
ISBN: | 9783864906749 |
Preis in (D): | 29,90 € |
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